Jeder dritte Jurastudent fordert die Todesstrafe

VonRA Moegelin

Jeder dritte Jurastudent fordert die Todesstrafe

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Laut einer am 28.11.14 bei N 24 kommentieren Studie befürworten ein Drittel aller Jurastudenten die Wiedereinführung der Todesstrafe in Deutschland.  Der Erlanger Jura-Professor Franz Streng hatte nach Angaben von N 24  zwischen 1989 und 2012 etwa 3100 Jura-Studenten befragt, die gerade mit ihrem Studium begonnen hatten. Er hält die verstärkte Opferorientierung einen Grund für die harte Haltung der Jurastudenten.

Was spricht für die Todesstrafe? Der Wunsch nach Gerechtigkeit und Vergeltung. Es gibt Fälle von Tätern, die derart grausame Verbrechen begangen haben und denen es an jeglicher Empathie gegenüber den Opfern fehlt, dass eine Gefängnisstrafe viel zu mild erscheint.

Ansonsten spricht nichts für die Todesstrafe. Sie ist als Mittel der General- und Spezialprävention erwiesenermaßen ein untaugliches Mittel. Wer ein Verbrechen begehen will, lässt sich nicht von der Androhung der Todesstrafe abschrecken.  Wie man am Beispiel der US-Justiz erkennen kann, ist die Quote der unschuldig zum Tode Verurteilten nicht unerheblich. Allein die Gefahr eines Justizirrtums sollte für einen Rechtsstaat Grund genug sein, keine Todesstrafe vorzusehen.

Rechtsstaatlichkeit ist das entscheidende Argument gegen die Todesstrafe. Das Leben muss unantastbar sein. Davon darf der Staat keine Ausnahme machen. Wenn der Staat töten darf, dann führt das zur Verrohung der ganzen Gesellschaft. Die Wiedereinführung der Todesstrafe lässt sich nicht mit Art 1 Abs. 1 GG vereinbaren. Die Tötung eines Menschen ist der denkbar schwerste Eingriff in die Menschenwürde und daher nicht gerechtfertigt.

Es bleibt zu hoffen, dass betreffende Jurastudenten lernen den Unterschied zu erkennen, zwischen dem verständlichen Wunsch nach Gerechtigkeit, der aber zurückzutreten hat hinter dem übergeordneten Grundsatz der Rechtsstaatlichkeit.

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RA Moegelin administrator

2 Kommentare bisher

DorisEingestellt am10:49 pm - Dez 1, 2014

Ich bin auch für die Todesstrafe, denn wenn feststeht, dass ein Mensch einen anderen Mensch ermordet und diese Tat geplant wurde, ist die Todesstrafe gerechtfertigt. Deutschland verroht immer mehr und falls die Todesstrafe eingeführt wird, werden weniger Morde begangen werden. Vor allen Dingen an Kindern und älteren Menschen.

DorisEingestellt am11:23 pm - Dez 1, 2014

Ich finde auch, dass sich in Deutschland viel verändern muss. Es kann doch nicht sein, dass Kindermörder oder Menschen, welche andere Menschen vorsätzlich ermorden, einfach davon kommen und nur kurzfristige Strafen erhalten. Ich fordere, dass auch in Deutschland die Todesstrafe eingeführt wird, wenn 100% feststeht, dass es sich um den Täter handelt. Deutschland verroht immer mehr, und manche Leute brüsten sich damit, dass sie jemanden zusammmengeschlagen haben. An dem Fall Tugce zeigt es sich wieder einmal, dass die Strafen einfach nicht gerechtfertigt sind. Das nächste Mal würde ein Täter vielleicht überlegen, was auf ihn zukommen könnte. Ich schäme mich für Deutschland und die Gerichtbarkeit in meinem Land, in welchem ich geboren wurde und aufgewachsen bin.

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